Millionen-Gebote zur Geburtstagsfeier in Maranello
Die „Leggenda e Passione-Auktion“ am Ferrari-Stammsitz im italienischen Maranello zum 70-jährigen Jubiläum der Marke mit dem springenden Pferd im Wappen dürfte in die an Rekorden reiche Geschichte des fast 300 Jahre alten britischen Auktionshauses Sotheby's eingehen. Als am zweiten September-Wochenende bei der Losnummer 154 zum letzten Mal der Hammer gefallen war, hatten nicht nur fast alle angebotenen 43 Sportwagen und Ferrari-Memorabilien neue Besitzer gefunden. Darüber hinaus klingelten an der Pista di Fiorano, der privaten Ferrari-Rennstrecke, über 63 Millionen Euro in der Kasse.
Keith Richards (in Kürze 74), gesichtsältester Chefgitarrist der Rolling
Stones, der wahrscheinlich niemals ein Alter erreichen wird wie es
schon heute in seinem Antlitz geschrieben steht, belegte bei der
Ferrari-Versteigerung in Maranello mit seinem Auto nur einen hinteren
Platz in den Charts. Gerade einmal 345 000 Euro erzielte sein Ferrari
400i bei der Auktion, obwohl der Sportwagen nur etwas mehr als 3000
Kilometer auf dem Tacho hatte. Für andere Ferrari-Modelle ist ein
solcher Betrag normalerweise Peanuts. Das Auto war 1983 eines von sieben
gleichen Exoten gewesen, die der damalige Stones-Manager Alan Dunn
höchstpersönlich in Italien für die Band abgeholt hatte: Jeweils drei
davon für frontmann Mick Jagger und für Bassist Bill Wyman sowie einen
als Besonderheit mit manuellem Fünf-Gang-Getriebe für Ferrari-Fan und
-Sammler Richards.
Dieser Ferrari 400i gehörte einst Rolling-Stones-Gitarrist Keith Richards. Foto: Auto-Medienportal.Net/Sotheby's
Den Vogel bei der 70-Jahre-Auktion mit einem Vielfachen dieser Summe
schoss ein anderer Ferrari ab, ein frisch von der Sportwagen-Manufaktur
produzierter La Ferrari Aperta, der erste Serien-Ferrari mit
Hybrid-Antrieb. Von diesem offenen Renner gingen 209 Exemplare an
handverlesene Kunden, Nummer 210 war für die Versteigerung reserviert.
Deren Erlös von 8,3 Millionen Euro, der voll und ganz der größten
unabhängigen Kinderrechtsorganisation der Welt „Save the Children“
zugutekommt, markierte gleichzeitig einen Preis-Weltrekord für ein Auto
aus dem 21. Jahrhundert. Mit 7,855 Millionen Euro knapp dahinter
rangierte ein echter Oldie, ein Ferrari 250 GT LWB California Spider aus
dem Jahr 1959.
Insgesamt dürfte die Top Ten-Liste der Auktion Tränen der Begeisterung in die Augen eines jeden echten Ferrari-Fans treiben:
1. 2017er La Ferrari Aperta für 8 300 000 Euro
2. 1959er Ferrari 250 GT LWB California Spider für 7 855 000 Euro
3. 1958er Ferrari 250 GT Cabriolet Series I für 4 719 000 Euro
4. 1955er Ferrari 750 Monza für 3 375 000 Euro
5. 1985er Ferrari 288 GTO für 3 263 000 Euro
6. 1966er Ferrari 275 GTB Alloy für 2 927 000 Euro
7. 1953er Ferrari 250 Europa Coupé für 2 871 000 Euro
8. 1973er Ferrari 365 GTB/4 Daytona Spider für 2 479 000 Euro
9 2004er Ferrari Enzo für 2 311 000 Euro
10. 2017er Ferrari La Ferrari Prototype für 2 129 560 Euro
1. 2017er La Ferrari Aperta für 8 300 000 Euro
2. 1959er Ferrari 250 GT LWB California Spider für 7 855 000 Euro
3. 1958er Ferrari 250 GT Cabriolet Series I für 4 719 000 Euro
4. 1955er Ferrari 750 Monza für 3 375 000 Euro
5. 1985er Ferrari 288 GTO für 3 263 000 Euro
6. 1966er Ferrari 275 GTB Alloy für 2 927 000 Euro
7. 1953er Ferrari 250 Europa Coupé für 2 871 000 Euro
8. 1973er Ferrari 365 GTB/4 Daytona Spider für 2 479 000 Euro
9 2004er Ferrari Enzo für 2 311 000 Euro
10. 2017er Ferrari La Ferrari Prototype für 2 129 560 Euro
Darüber hinaus zog ein Ferrari 365 GTB/4 Daytona Berlinetta Leichtbau
von 1969 die Blicke der Auktionsbesucher auf sich, der einzige, weltweit
existierende straßentaugliche 365 GTB/4 Daytona aus einer Serie von
fünf Exemplaren, die speziell für das 24-Stunden-Rennen in Daytona
gefertigt wurden. Der Sportwagen wurde bei der Versteigerung mit einem
Kilometerstand von 36 390 auf dem Tacho im gleichen Zustand
unrestauriert so angeboten wie er 2001 in einer Scheune in Japan
entdeckt worden war. Sein Erlös: 1,807 Millionen Euro.
Dieser Ferrari 365 GTB/4 Daytona Berlinetta Alloy von 1969 erzielte bei Sotheby's einen Preis von 1,807 Millionen Euro. Foto: Auto-Medienportal.Net/Sotheby's
Wenn auch Rolling Stone Keith Richards für seinen Ferrari 400i nur einen
sechsstelligen Euro-Betrag bekam, obwohl auch dieser Wagen zum
Publikumsmagneten in Maranello avancierte, gibt es für den betagten
Rocker einen Trost. Das Fahrzeug war aus erster Hand und stellte mit 345
000 Euro einen neuen Rekord für dieses Modell auf. Text: ampnet/Hans-Robert Richarz
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