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26. Nov 2019 10

Exklusiv: Zum Jahresende lässt es Sotheby's noch einmal krachen

Bei ihrer letzten Versteigerung für 2019 im Scheichtum Abu Dhabi am Persischen Golf lassen es die Auktionatoren von Sotheby's am 30. November noch einmal richtig krachen. Schauplatz ist die Rennstrecke „Yas Marina Circuit“ östlich von Abu Dhabi, wo einen Tag später der abschließende Lauf der Formel 1 für die Saison 2019 stattfinden wird. 40 ausgesucht seltene und daher teure Sportwagen sollen unter den Hammer kommen, davon die Hälfte mit einem mutmaßlichen Wert von zum Teil weit über einer Million Dollar (ca. 910 000 Euro).
Spitzenreiter des Angebots dürfte ein Ferrari FXX K von 2015 werden, ein Modell, das zum ersten Mal auf einer öffentlichen Auktion angeboten wird. Es gilt mit 1050 PS (772 kW) als das leistungsstärkste Serienmodell der Marke und ist von seinem Besitzer nur 250 Kilometer gefahren worden. Sotheby's schätzt seinen Wert auf mindestens vier Millionen bis viereinhalb Millionen Dollar, wenn nicht noch mehr. Der FXX K wurde Ende 2014 auf dem Yas Marina Circuit in Abu Dhabi vorgestellt, also genau dort, wo er jetzt einen neuen Besitzer finden soll. Bei der Namensgebung wurde nach der Bezeichnung des Vorgängermodells FXX der Buchstabe K für Kinetic Energy Recovery System (KERS) angefügt. Das aus der Formel 1 bekannte Bremsenergierückgewinnungssystem setzt auf Knopfdruck elektrische Energie in zusätzliche Leistung für einen Elektromotor um, der die Kraft des 6,3 Liter großen V8-Benziners ergänzt. Die Stückzahl war auf 32 Exemplare begrenzt.
Ferrari FXX K (2015).  Foto: Auto-Medienportal.Net/Sotheby's

Ferrari FXX K (2015). Foto: Auto-Medienportal.Net/Sotheby's

Insgesamt stehen sieben Modelle aus Maranello im Angebot, zuzüglich zweier Formel-1-Boliden. Der eine, ein Ferrari 2002 mit dem Michael Schumacher beim Grand Prix von Frankreich vor 17 Jahren seinen fünften Weltmeistertitel sicherte wird auf bis zu 7,5 Millionen Dollar geschätzt. Ein Teil des Erlöses aus dem Verkauf des F 2002 kommt der Keep Fighting Foundation zugute, einer globalen Initiative, die von Schumachers Familie ins Leben gerufen wurde, um dessen gemeinnützige Arbeit fortzusetzen. Zu den Zwecken der Stiftung zählen die Fröderung von Kultur, Bildung, Wissenschaft und öffentliche Gesundheit.
Michael Schumachers Sohn Mick mit dem Formel-1-Ferrari seines Vaters von 2002.  Foto: Auto-Medienportal.Net/Sotheby's

Michael Schumachers Sohn Mick mit dem Formel-1-Ferrari seines Vaters von 2002. Foto: Auto-Medienportal.Net/Sotheby's

Mit dem anderen Monoposto, einem Ferrari 126 C2, gewann Patrick Tambay 1982 den Großen Preis von Deutschland auf dem Hockenheimring. Im gleichen Jahr belegte Mario Andretti beim Grand Prix von Italien in Monza mit dem Auto den dritten Platz. Nach Abschluss der Saison wurde Ferrari dank des 126 C2 Konstrukteurs-Weltmeister, in der Fahrerwertung kam der Italiener Didier Peroni hinter Keke Rosberg (Ford-Williams) mit dem Rennwagen auf den zweiten Platz. Schätzpreis in Abu Dhabi: bis zu 2,5 Millionen Dollar.
Ferrari 126 C2 (1982).  Foto: Auto-Medienportal.Net/Sotheby's

Ferrari 126 C2 (1982). Foto: Auto-Medienportal.Net/Sotheby's

Daneben stehen noch eine ganze Reihe weiterer Pretiosen auf der Versteigerungsliste. Darunter befindet sich auch ein Mercedes-Benz SLR McLaren Stirling Moss aus dem Jahr 2010, der auf 2,75 Millionen Dollar geschätzt wird. Dieser teure Gebrauchtwagen hat nur 500 Kilometer auf dem Tacho und befindet sich immer noch in erster Hand bei einem deutschen Mercedes-Sammler. Das Auto ist eines von 75 Exemplaren, die in Erinnerung an den Sieg des Briten Stirling Moss bei der Mille Miglia 1955 gebaut wurden.
Mercedes-Benz SLR McLaren Stirling Moss (2010).  Foto: Auto-Medienportal.Net/Sotheby's

Mercedes-Benz SLR McLaren Stirling Moss (2010). Foto: Auto-Medienportal.Net/Sotheby's

Das Angebot an seltenen Hypercars umfasst außerdem einen Aston Martin One-77 von 2011, dessen Erlös als Spende Naturschutzgebiete in Afrika unterstützen soll (geschätzt 1,5 Millionen bis zwei Millionen Dollar). Das Auto war schon 2010 alles andere als ein Schnäppchen. Es kostete als Neuwagen 1,25 Millionen Britische Pfund zuzüglich der lokalen Steuern und war in Deutschland für nach damaligem Kurs umgerechnete 1,8 Millionen Euro zu haben.
Aston Martin One-77 (2011).  Foto: Auto-Medienportal.Net/Sotheby's

Aston Martin One-77 (2011). Foto: Auto-Medienportal.Net/Sotheby's

Rund viermal so viel erwarten die Sotheby's-Auktionatoren für einen ganz besonderen Pagani Zonda Aether zu erzielen (4,5 Millionen bis 5,5 Millionen Dollar). Das Einzelstück ist eines der letzten produzierten und gleichzeitig eines der stärksten Autos des italienischen Sportwagenherstellers Pagani aus San Cesario sul Panaro nahe Modena. Sein 7,3-Liter-Zwölfzylinder leistet 760 PS (560 kW) bei knapp 8000 U/min.
Pagani Zonda Aether.  Foto: Auto-Medienportal.Net/Sotheby's

Pagani Zonda Aether. Foto: Auto-Medienportal.Net/Sotheby's

Auch nicht von schlechten Eltern ist der 1990er Ferrari F40 (Schätzpreis 1,5 Millionen bis 1,75 Millionen Dollar), der von Spezialisten in Maranello von Grund auf restauriert wurde und die Original-Unterschrift von Rennfahrer Sebastian Vettel auf der Fronthaube trägt. Enzo Ferrari persönlich trieb 1986 dieses Projekt zum 40-jährigen Firmenjubiläum an, daher auch die Bezeichnung. Der F40 war als bis dahin schnellster und stärkster Ferrari für den Straßeneinsatz technisch und optisch ein besonderes Modell und der letzte Ferrari, der unter der Regie von Enzo Ferrari entwickelt wurde.
Ferrari F40 (1990).  Foto: Auto-Medienportal.Net/Sotheby's

Ferrari F40 (1990). Foto: Auto-Medienportal.Net/Sotheby's

Schließlich kommt unter anderem auch der Jaguar C-X75 von 2015 unter den Hammer, der im James Bond-Film „Spectre“ eine tragende Rolle spielte und dort vom Superschurken Mr. Hinz gefahren wurde, den der ehemalige Wrestler und spätere Filmschauspieler Dave Batista darstellte. Das Auto ist der erste von insgesamt vier, speziell für die Dreharbeiten produzierten Exemplaren. Im richtigen Leben war der Jaguar C-X75 ein Konzeptauto, das als Hybrid von vier Elektromotoren an den Radnaben angetrieben wurde. Als Reichweitenverlängerer sollten entweder zwei dieselbetriebene Mikrogasturbinen oder ein aufgeladener Ottomotor zum Einsatz kommen. Wegen wirtschaftlicher Probleme kam allerdings nie eine Produktion in Gang.
Jaguar C-X75 (2015).  Foto: Auto-Medienportal.Net/Sotheby's

Jaguar C-X75 (2015). Foto: Auto-Medienportal.Net/Sotheby's

Alles in allem könnten in der Kasse von Sotheby's in Abu Dhabi – wenn alles nach Plan verläuft – um die 50 Millionen Dollar klingeln. Dem Publikum im Scheichtum dürfte eine solche Summe aufzubringen nicht schwer fallen. Besonders nicht jenen Herren in den langen, weißen Gewändern und der Kufiya auf dem Haupt, dem Kopftuch der arabischen Welt.

Text: ampnet/Hans-Robert Richarz
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